Stark beansprucht, schnell verschlissen?
Das Stromkontaktrohr als Achillesferse moderner Schweißtechnik
In MIG-, MAG- oder Unterpulver-Schweißanlagen wird ein Bauteil besonders stark beansprucht: das Stromkontaktrohr. Weil es über hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit verfügen muss, besteht es meist aus Reinkupfer (Elektrolytkupfer) oder Elektrobronze. Leider weisen gerade diese Werkstoffe keine ausreichende Temperaturbeständigkeit auf, wobei Elektrobronzen etwas beständiger als Elektrolytkupfer sind. Der schnelle Verschleiß von Stromkontaktrohren führt zu Arbeitsunterbrechungen, weil die Teile zu häufig ausgetauscht werden müssen.
Was genau leistet ein Stromkontaktrohr?
Das Stromkontaktrohr ist der letzte Teil der Schweißdraht-Führung in Schweißapparaturen des Lichtbogenschweißens (z. B. MAG-, MIG- oder Unterpulver- Schweißen).
Bei diesen Hochleistungs-Schweißverfahren wird der Schweißdraht, also das Schweißgut) über einen Drahtvorschub durch das Stromkontaktrohr hindurch zum Werkstück geführt. Stromkontaktrohr und Draht funktionieren hierbei als Elektrode. Damit Schweißnähte von guter Qualiät erzeugt werden können, sind hohe elektrische Leitfähigkeit und beste Kontaktierung gefragt. Um den Übergangswiderstand so klein wie möglich zu halten, darf die Bohrung des Stromkontaktrohrs daher nur wenig größer sein als der Durchmesser des Schweißdrahts.
Schneller Verschleiß scheint unvermeidlich
In Kombination mit den hohen Temperaturen beim Arbeiten bewirkt die ständige Reibung des Schweißdrahts einen schnellen Verschleiß an der Bohrung des Stromkontaktrohrs. Der Draht bekommt zu viel Spiel, die Qualität der Schweißnaht sinkt. Deshalb muss das Stromkontaktrohr sehr häufig ersetzt werden. Das sehr gut leitfähige Elektrolytkupfer verschleißt besonders schnell; Elektrobronzen wie z.B. CuCr1Zr halten etwas länger, leiten aber deutlich schlechter.
Weiche Schale – harter Kern: Verbundrohr senkt Verschleiß
CEP Freiberg als Hersteller spezieller Kupfer-Hochtemperaturwerkstoffe hat einen Werkstoffverbund namens CEP DISCUP® + Cu entwickelt, der die Leitfähigkeit von Elektrolytkupfer mit einer Verschleißfestigkeit oberhalb der von Elektrobronze vereint. Mithilfe eines speziellen Umformverfahrens – hydrostatisches Strangpressen – entsteht ein Verbundrohr: hochleitfähige Hülle aus Elektrolytkupfer, verschleißbeständiger Kern aus CEP DISCUP®. Bei Letzterem handelt es sich um ein ODS-Kupfer, ein Produkt der Pulvermetallurgie. Seine Verschleißbeständigkeit erhält es durch Ausscheidungsverfestigung.
Mit wenigen Bearbeitungsschritten entstehen aus dem Halbzeug Verbundrohr fertige Stromkontaktrohre. Sie sind in allen gängigen MAG-, MIG- und Lichtbogen- Schweißanlagen verwendbar – in den Systemen Binzel, Cloos, Dinse, Fronius und vielen anderen mehr.
Die patentierten Stromkontaktrohre aus CEP DISCUP® + Cu weisen somit eine Eigenschaftskombination auf, die klassische Metalle und Metalllegierungen nicht bieten können: die aus Leitfähigkeit und Temperaturbeständigkeit (LT-Eigenschaft). Sie halten bis zu fünfmal länger als solche aus Elektrobronze.
Wenn Sie Stromkontaktrohre aus CEP DISCUP® + Cu oder Verbundrohr als Halbzeug bestellen möchten, senden Sie uns bitte eine Nachricht.